Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Ahlen hat in einer kurzfristig einberufenen Sitzung am Dienstagabend beschlossen, einer Empfehlung der Evangelischen Landeskirche von Westfalen zu folgen und alle geplanten Gottesdienste ab dem 4. Advent bis zum 24. Januar abzusagen. Davon sind auch die drei Gottesdienste im Wersestadion sowie die Christvesper in der Stadthalle an Heiligabend betroffen, die in Absprache mit der Stadt Ahlen und der Stadthalle ebenfalls nicht stattfinden werden.
Das Presbyterium konnte sich nach ausführlicher Diskussion die grundsätzlichen Aussagen der Verlautbarung zueigen machen. Darin heißt es u.a., dass die „Pandemie derzeit außer Kontrolle“ sei, der „medizinische Bereich…an die Grenzen des Leistbaren“ stoße und es deshalb „Kern aller Maßnahmen“ sei, „Kontakte und Begegnungen von Menschen massiv zu reduzieren und, wo immer möglich, darauf zu verzichten“. Es sei, so die Präses der Landeskirche, Annette Kurschus, ein „Gebot der Vernunft, auf Versammlungen von Menschen möglichst zu verzichten“. Zu dieser Empfehlung habe man sich nach einem „intensiven und kontroversen Beratungsprozess…schweren Herzens …durchgerungen“.
„Auch den Mitgliedern des Presbyteriums ist dieser Beschluss schwergefallen, zumal die Vorbereitungen schon weit gediehen waren und viele Ehrenamtliche sehr engagiert an der Umsetzung beteiligt waren“, sagt Dorothea Helling, Vorsitzende des Presbyteriums.
Die ökumenische Verbundenheit bleibe dennoch bestehen: Die evangelischen Kirchen sind am Nachmittag von 15 bis 18 Uhr ebenso geöffnet wie die katholischen Kirchen. Sowohl die Pfarrerinnen und Pfarrer als auch Presbyteriumsmitglieder und Ehrenamtliche werden vor Ort sein. Auch am Glockenläuten um 18 Uhr und an der Einladung, vor der Haustür, im Garten oder auf dem Balkon zeitgleich das Lied „O du fröhliche“ zu singen oder zu musizieren, wird festgehalten ebenso wie an dem ökumenischen Online-Gottesdienst um 17 Uhr aus der St. Ludgeri-Kirche (zu sehen unter http://www.menschen-leben-kirche.de).
„Wir werden die Zeit bis zum 24. Dezember nutzen, um möglichst unterschiedliche Wege zu finden, die frohe Botschaft von der Geburt des Jesuskindes zu den Menschen in unsere Gemeinde zu bringen“, verspricht Pfarrerin Helling. Dazu werde man über die Tagespresse sowie über die Homepage (www.evkircheahlen.de) und die Sozialen Medien (Facebook, Twitter, Instagram) ausführlich informieren.
Die Pauluskirche bleibt als „Offene Kirche“ mit der Möglichkeit, Kerzen anzuzünden, zu den üblichen Zeiten geöffnet. In der Paul-Gerhardt-Kirche kann vom 27. Dezember bis zum 6. Januar 2021 täglich zwischen 15 und 17 Uhr die „Westfälische Krippe“ besichtigt werden.
Am 21. Januar wird das Presbyterium zu einer regulären Sitzung zusammenkommen und über das weitere Vorgehen beraten.