14.3.2016 Der Chor „Masel tov“ der jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal hat unter der Leitung von Rokella Rachel Verenina in der Pauluskirche mit einem melancholisch-heiteren Konzert die diesjährige bundesweit stattfindende Woche der Brüderlichkeit eröffnet.
In seiner Eröffnungsrede beleuchtete Bürgermeister Dr. Alexander Berger das Motto „Um Gottes Willen“ von verschiedenen Seiten. „Ist es ein tiefer Seufzer oder der Wunsch, Gottes Wille möge sich umsetzen?“ fragte er. In der aktuellen politischen Situation sei tiefes Seufzen nur verständlich. Berger nahm Bezug auf zunehmende antisemitische Äußerungen und Akzeptanz von Parteien mit ausländerfeindlichen Parolen. „Trotzdem darf man optimistisch sein“, machte Berger Andersdenkenden Mut.
Chorsprecherin Ruth Yael Tutzinger führte von der Kanzel aus mit eingestreuten Informationen durch das Konzert. Die Stücke, die trotz ihres melancholischen Charakters fast immer fröhlich wirkten, erzählten von Kindheit, Liebeskummer, Tod, Hoffnungslosigkeit und freudiger Lebenslust. Die Veranstaltung endete mit einem Empfang im Gemeindehaus. Von Ingrid Kunst